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Kristin Barbknecht

Here I am...

im letzten dreiviertel Jahr war es sehr sehr ruhig um mein Business. Das war in erster Linie so, weil ich mich selbst sortieren musste, weil ich eine neue Stelle angenommen hatte und weil im privaten Bereich, im gesundheitlichen Bereich, eine Menge los war.

Dazu möchte ich Euch kurz mal mitnehmen.

Mein ganzes Leben lang hatte ich das Gefühl, nirgendwo richtig dazu zu gehören, hab mich oft wie ein Alien gefühlt, habe an mir gezweifelt, ja auch als Kind schon und hatte Probleme mit meinem Selbstwert.

Das hat dazu geführt, dass ich in einer Therapie gelandet bin. Das war richtig und wichtig, hat mich die Therapie mehrfach aus mentalen Löchern geholt. Allerdings wurde es nie so richtig gut.

Ich habe häufig den Job gewechselt, hatte das Gefühl, mich für nichts so richtig aber für vieles ein bisschen zu interessieren, weil ich 1000 Dinge begonnen, aber wenig zu Ende geführt habe. "Verpeilt" war (naja, ist auch heute manchmal noch) mein dritter Vorname.

Irgendwann saß ich also mal wieder völlig gestresst, zu spät an und verpeilt im Auto, als ich einen Podcast mit Angelina Borger hörte. Es ging um das Thema AD(H)S. Um was auch sonst dachte ich, es geht ja aktuell in jedem Podcast darum. Nach einer halben Stunde, war ich total perplex. An alles, wirklich alles, was diese Frau da erzählt hatte, konnte ich ein Häkchen dran machen. Zuerst dachte ich noch, ja klar, wär ja jetzt auch zu schön um wahr zu sein, einfach mal eine Diagnose zu haben. Mit der Checkliste im Hinterkopf bin ich in die nächste Therapiesitzung.

Meine Therapeutin, zu der ich nach fast 10 Jahren bei einem anderen Therapeuten gewechselt bin, hat an diesem Tag, nach der 5. oder 6. Sitzung dann zu mir gesagt: "Frau Barbknecht, ich denke Sie sollten mal zur AD(H)S -Diagnostik." Verrückt, zwei Köpfe, ein Gedanke.

Gesagt, getan, im Oktober/November zur Diagnostik: Abgeräumt! Hohe Punktzahl, Diagnose unstrittig.

Aus meinem Freundeskreis und meiner Familie kamen Reaktionen wie: "oh je, das tut mir aber leid"... Nein Leute, freut Euch für mich, denn seit diesem Zeitpunkt weiß ich, dass nicht alles, was ich in meiner beruflichen Laufbahn. meinen Beziehungen oder generell meinem Leben verbockt habe, auf meinem Mist gewachsen ist. Manche Dinge hatten und haben einfach damit zu tun, dass mein Hirn anders tickt als andere und nicht damit, dass ich dumm, unfähig oder faul wäre.

Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Das hat aber auch dazu geführt, dass ich mich erstmal wieder sortieren musste. Was bedeutet das jetzt für mich? Was hat das mit meinem Job zu tun? Und so weiter...


Für meine Freiberuflichkeit bedeutet das: Ich weiß jetzt, wo ich ansetzen muss, um mein Business so aufzubauen, dass es für mich passt und ich mir und meinen KlientInnen gerecht werde. Das bedeutet auch, dass beim Thema Ernährung ein Schwerpunkt dazugekommen ist, in den ich mich gerade sehr intensiv einarbeite.

Und es bedeutet: ich bin wieder zu haben! Beruflich natürlich. Für Einzelberatungen, Workshops, Seminare, Unterricht.... weiterhin für die Ernährungstherapie aber es werden in den nächsten Monaten bzw. im nächsten Jahr auch andere Bereiche dazu kommen.


Ich habe lange überlegt, ob ich diese Dinge so öffentlich und ausführlich mit Euch teile, aber ich bin der Meinung, dass in unserer Gesellschaft immer noch viel zu sehr stigmatisiert wird. Das können wir nur abstellen, wenn wir darüber sprechen!


Vielen Dank fürs Lesen bis zum Ende :)

Eure Kristin



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